Daily Briefing – 5. Dezember 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zu unserem heutigen Daily Briefing mit den wichtigsten Themen aus der Luftfracht- und Logistikbranche. Von Flottenverkleinerung über neue Buchungsgebühren bis zu juristischen Entwicklungen – wir bringen Sie auf den neuesten Stand.
Flottenumbau und Flugplan-Änderungen bei Airlines
Die US-Billigairline Spirit Airlines schrumpft ihre Flotte weiter und will elf Airbus A320 und A320 Neo nicht mehr übernehmen. Das Unternehmen beantragte die Auflösung der Leasingverträge vor dem zuständigen Konkursgericht. Parallel dazu steht Indigos Flugplan in Indien praktisch still: Fast 1000 Flüge mussten gestrichen werden, vor allem in Delhi und Chennai, nachdem neue Arbeitszeitregelungen für Cockpitpersonal in Kraft getreten sind. Die indische Luftfahrtbehörde reagiert bereits mit Unterstützung, wie aerotelegraph.com berichtet.
Easyjet kappt ab Sommer 2026 zwei ihrer drei Verbindungen vom süditalienischen Salerno. Berlin und Genf verlieren die Direkt-Routen, zurück bleibt nur eine Verbindung nach Mailand-Malpensa. Die Airline reagiert damit auf eine anhaltend schwache Nachfrage auf diesen Strecken.
Außerdem sorgt Mavi Gök Airlines für Aufsehen mit der Aufnahme des Boeing 777-Einsatzes im Wet-Lease für Neos. Die Partnerschaft soll vorerst bis Ende März 2026 laufen und sorgt für mehr Kapazität bei dem italienischen Ferienflieger.
Tarife und Gebühren: Lufthansa erhöht GDS-Buchungskosten
Zum Jahreswechsel erhöht die Lufthansa Group die Kosten für Flugbuchungen über traditionelle Vertriebssysteme von Amadeus und Sabre. Travelport bleibt von der Preisanpassung verschont, während die NDC-Gebühren unverändert bleiben. Die Maßnahme reflektiert die wachsenden Aufwendungen für Vertriebskanäle und serviceorientierte Agenturpartnerschaften.
Auch Thailand setzt ab Anfang 2026 auf höhere Flughafengebühren und erhöht die Passagiergebühr für internationale Abflüge auf knapp 30 Euro. Die dort erzielten Mehreinnahmen sollen in den Ausbau der Infrastruktur und verbesserte Serviceleistungen investiert werden.
Recht & Gericht: Verbraucherschutz, Passagierrechte und Kundenservice in der Kritik
Die Verbraucherzentrale zieht gegen Eurowings vor Gericht wegen deren restriktiver Handgepäckregelung im Basic-Tarif. Die Airline weist die Vorwürfe zurück und verweist auf klare Tarifstrukturen und Bedingungen.
Flightright hat vor dem Oberlandesgericht Hamburg eine Niederlage gegen Ryanair erlitten: Das Gericht untersagte dem Unternehmen, die Behauptung aufzustellen, Ryanair-Kunden würden ernsthafte Hürden beim Kundenservice erfahren. Zudem muss Flightright künftig in ihrer Werbung einen zusätzlichen Anwaltszuschlag von 14 Prozent offenlegen.
Parallel dazu diskutiert die Branche intensiv über die Zukunft der EU-Passagierrechte-Verordnung (EG) Nr. 261/2004. Während das EU-Parlament und der Rat noch verhandeln, plädiert die Luftrechtsanwältin Nina Naske für mehr Vertragsfreiheit anstelle einer ersatzlosen Aufhebung.
Arbeitskultur: Sneakers für das Kabinenpersonal bei Transavia
Nach KLM erlaubt nun auch Transavia ihren Kabinenmitarbeitern, an Bord Sneakers zu tragen. Die gelockerten Dresscode-Regeln sollen mehr Komfort während der Arbeit bieten. Bei einer Abschiedsfeier wurde dem scheidenden Topmanager Marcel de Nooijer symbolisch ein Paar in den firmeneigenen Farben überreicht.
Sicherheit und Technologie: Künstliche Intelligenz, Datensicherheit und kritisches Denken
Ein US-Bundesgericht hat zuletzt entschieden, dass ChatGPT-Daten im laufenden Urheberrechtsstreit als rechtliche Beweismittel dienen können. Dies stellt Unternehmen, die KI-gestützte Strategien in der Logistik einsetzen, vor neue Herausforderungen bei der Datenverwaltung und Compliance.
Im gleichen Kontext mahnt The Loadstar die Logistikbranche zur Achtung kritischen Denkens beim Umgang mit Sicherheitsgesetzen, wie Australiens SOCI-Gesetzgebung zeigt, die mehr Resilienz verlangt.
Ein positives Signal sendet James Coombes, CEO von Raft: „KI wird Spediteure nicht ersetzen, aber Spediteure, die KI einsetzen, werden den Markt anführen.“ Digitalisierung und Prozessneugestaltung bleiben damit Schlüsselfaktoren für den Fortschritt in der Branche.
Weitere Branchennews
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- Eine Boeing 737-800 von Qantas startete mit einem zu hohen Abfluggewicht. Eine Kette von Fehlern, darunter nicht berücksichtigte 51 Passagiere, verursachten ein Übergewicht von rund vier Tonnen, wie australische Ermittler melden.
- In den Niederlanden hat dichte Morgennebel den Flugverkehr auf Eindhoven Airport eingeschränkt. Einige Flüge mussten auf andere Flughäfen ausweichen.
- Immer mehr deutsche Flughäfen führen das Sonnenblumen-Symbol ein, das Menschen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen Unterstützung signalisieren soll.
Das war unser Überblick für heute – wir halten Sie morgen wieder auf dem Laufenden!
Ihr Team von airfreightinsider.com
