Luftfracht und Luftverkehr im Wandel: Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Juli 2025

Daily Briefing – 29. Juli 2025

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

der Juli neigt sich dem Ende zu und die Luftfracht- und Luftverkehrsbranche zeigt weiterhin vielfältige Entwicklungen und Herausforderungen. Von Lockerungen bei der Handgepäckregelung in der EU bis hin zu Personalentscheidungen bei Fluggesellschaften – wir liefern Ihnen einen kompakten Überblick über die wichtigsten News des Tages.

EU hebt 100-ml-Regel bei Flüssigkeiten im Handgepäck auf – Schiphol zögert noch

Die Europäische Union schafft die langjährige Beschränkung der Flüssigkeitsmenge im Handgepäck von 100 Millilitern ab – vorausgesetzt, es kommen entsprechende CT-Scanner zum Einsatz. Künftig sollen Reisende auf Flughäfen mit der passenden Technologie bis zu zwei Liter Flüssigkeiten mitnehmen dürfen. So funktioniert es etwa bereits an den Mailänder Flughäfen Linate und Malpensa. Der deutsche Flughafen Schiphol indes hält sein aktuelles Flüssigkeitsregelwerk vorerst noch aufrecht, wie auf luchtvaartnieuws.nl zu lesen ist. Der Flughafenverband ADV begrüßt die geplante Lockerung ausdrücklich, kritisiert aber zugleich die schleppenden EU-Zertifizierungsprozesse für die Scanner-Technologie.

Arbeitskampf bei Flugzieldarstellung und Personalabbau bei Spirit Airlines

In Deutschland ruft die Vereinigung Cockpit zum Streik bei der Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) auf: Am 30. Juli sollen von 5 bis 17 Uhr alle Abflüge der GFD bestreikt werden, was Auswirkungen auf den deutschen Luftverkehr haben könnte. Währenddessen reagiert der US-Billigflieger Spirit Airlines mit der Beurlaubung von 270 Piloten und herabstufenden Versetzungen bei weiteren 140 Kapitänen auf sinkende Kapazitätsbedarfe – ein klares Zeichen der Anpassung an ein aktuell schwieriges Marktumfeld.

Luftfahrtkonzerne im Umbruch: Wizz Air drosselt Expansion, American Airlines verzögert A321 XLR-Einsatz

Auch bei anderen Airlines setzen sich Einschnitte fort: Wizz Air verschiebt die Lieferungen von Airbus-Flugzeugen und reduziert ihre Wachstumsstrategie drastisch. American Airlines hat zwar den ersten Airbus A321 XLR übernommen, verschiebt den Start des Einsatzes jedoch auf unbestimmte Zeit. SWISS hingegen bereitet sich auf den Einsatz ihrer ersten A350-900 vor und will die neue Langstreckenmaschine ab Januar 2026 auf der Route Zürich–Boston einsetzen.

Erholung trotz Unsicherheiten: Dubai verzeichnet Passagierrekord – Air New Zealand erweitert Lounge

Bemerkenswert zeigt sich die Erholung am Flughafen Dubai International trotz des Nahost-Konflikts: Mit 46 Millionen Passagieren im ersten Halbjahr wurde ein neuer Rekord erzielt. Die Nachfrage steigt also weiterhin kräftig an. Auch Air New Zealand investiert in die Kundenerfahrung und erweitert ihre Koru Lounge am Flughafen Auckland nahezu verdoppelt mit separaten Bereichen für Premium- und Elite-Kunden – Baustart ist 2026.

Cyberangriffe und Schmuggel am Flughafen Frankfurt als Beispiel für Sicherheitsherausforderungen

Aeroflot meldet die Streichung zahlreicher Flüge nach einem schwerwiegenden Cyberangriff, die Airline gibt aber an, ihren Flugplan inzwischen stabilisiert zu haben. Unterdessen veröffentlicht der Frankfurter Zoll seine Halbjahresbilanz bei Drogenfunden: Allein 436 Kilogramm Kokain und insgesamt mehr als acht Tonnen unterschiedlichster Betäubungsmittel wurden in Fracht, Post und Reiseverkehr sichergestellt – ein eindrückliches Beispiel für andauernde Sicherheitsherausforderungen im Luftfrachtbereich.

Neue Impulse in Afrika und Australien – Ethiopian Airlines investiert, Skytrans wird Smart Lynx Australia

Ethiopian Airlines eröffnet in Addis Abeba ein neues, hochmodernes Wartungszentrum mit Komponentenwerkstatt, Ersatzteillager und Hangar für Großraumflugzeuge. Die Investition von über 100 Millionen US-Dollar soll den Status als größter afrikanischer Luftfahrtakteur unterstreichen. Weiterhin ändert die australische Fluggesellschaft Skytrans ihren Namen in Smart Lynx Australia und wird Teil der europäischen Smart Lynx Group – ein Schritt hin zu internationaler Vernetzung und Modernisierung.

Logistiknetzwerke stärken – Kooperation zwischen Hongkonger und chinesischer Speditionsvereinigung verlängert

Auf der logistischen Seite erneuern die Hongkong Association of Freight Forwarding and Logistics (HAFFA) und die China International Freight Forwarders Association (CIFA) ihr fünfjähriges Memorandum of Understanding. Ziel ist es, die Zusammenarbeit und die Handelsbeziehungen zwischen China und Hongkong weiter zu intensivieren sowie die Logistiknetzwerke im Luftfrachtbereich auszubauen.

Wir halten Sie selbstverständlich auch morgen wieder über die wichtigsten Entwicklungen der Luftfrachtwelt auf dem Laufenden.

Ihr airfreightinsider.com – Team

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