Daily Briefing – 7. Dezember 2025
IndiGo in der Krise: Chaos, Kritik und politische Folgen
Die Lage bei IndiGo bleibt angespannt: Nachdem die indische Luftfahrtbehörde neue Dienstzeitregelungen für Piloten eingeführt hatte, kam es zuletzt zu massiven Flugausfällen und Chaos an den Flughäfen. Die größte Fluggesellschaft Indiens strich in den letzten Tagen tausende Flüge, inzwischen konnte die Zahl der Ausfälle zwar auf unter 850 reduziert werden, doch die Nachwirkungen sind weiterhin spürbar. Premierminister und Aufsichtsbehörde verlangen eine Erklärung von IndiGo-CEO Pieter Elbers, dem sogar der Jobverlust drohen könnte – die indische Regierung erwägt laut mehreren Quellen derzeit seine Abberufung. Elbers selbst hat sich inzwischen offiziell entschuldigt, nachdem die Luftfahrtbehörde die umstrittenen Dienstzeitregelungen vorerst ausgesetzt hat. Wie aerotelegraph.com und cargomagazine.nl übereinstimmend berichten, bleibt die Stabilisierung des Betriebs eine der größten Herausforderungen für IndiGo in den kommenden Wochen.
Heathrow: Sicherheitsvorfall und steigende Gebühren sorgen für Unruhe
Am Flughafen Heathrow kam es zum Wochenbeginn zu einer vorübergehenden Schließung eines Terminals, nachdem vor Ort von einer Gas- beziehungsweise Pfeffersprayausbringung berichtet wurde. Polizei, Feuerwehr und medizinische Teams rückten mit großer Mannschaftsstärke an, um die Lage unter Kontrolle zu bringen – über Verletzte ist bis dato nichts bekannt. Parallel dazu sorgt die Ankündigung neuer, deutlich höherer Gebühren für das Absetzen von Fahrgästen mit dem Auto für erheblichen Zulauf von Kritik aus der Bevölkerung und von Branchenvertretern. Ab Januar 2026 wird die sogenannte „Drop-Off Tax“ auf sieben britische Pfund erhöht; wer länger als zehn Minuten überzieht, muss sogar mit bis zu 40 Pfund rechnen. Die Maßnahme stößt auf heftigen Widerstand, da sie gerade im beleibten Flughafenverkehr als zusätzlicher Kostenfaktor gesehen wird.
Neue Airline in Italien, Ausbau afrikanischer Routen und neue Verbindungen zwischen Russland und Saudi-Arabien
Im europäischen Markt baut sich eine neue sizilianische Fluggesellschaft namens Etna Sky auf. Laut lokalen Medien plant die Airline den Einsatz von bis zu 15 Airbus A321 und A330, stationiert in Catania und Palermo, mit weiteren Basen in Comiso und Trapani. Parallel weitet Air Tanzania sein Streckennetz auf dem afrikanischen Kontinent aus, eröffnet ab sofort gleich drei neue internationale Routen, darunter Verlängerungen bestehender Flüge. Auch Russland weitet sein internationales Angebot aus, diesmal zwischen Russland und Saudi-Arabien: Azimuth Airlines startet ab dem 6. Dezember erstmalig Direktflüge in das Königreich. Diese Entwicklungen zeigen die aktuellen Expansionspläne in strategisch wichtigen Märkten und repräsentieren eine verstärkte Vernetzung zwischen Regionen.
Personal, Managementwechsel und Innovationen in der Luftfahrt
Personelle Veränderungen prägen derzeit einige Airlines und Hersteller: Qatar Airways vollzog überraschend einen neuen Wechsel an der Spitze, nachdem Badr Al-Meer nach nur zwei Jahren den Chefposten abgab, tritt nun ein weiterer neuer CEO an. In Hamburg suchen deutsche Luftfahrtunternehmen unter anderem Manager für CUTE & DCS, Short-Term Planner und Safety Manager – Stellenangebote speziell für Luftfahrtfachkräfte sind diese Woche wieder im Fokus des Stellenmarkts. Airbus sieht sich weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert, unter anderem Gewerkschaftskritik und Problemen rund um Piloten-Dienstzeiten – Themen, die eng mit der Personalplanung und Betriebssicherheit verbunden sind.
Interessant auch: Russland plant angesichts anhaltender westlicher Sanktionen, künftig eigene Kleinflugzeuge als Alternativen zu amerikanischen Marken wie Cessna zu entwickeln, um den heimischen Markt unabhängiger zu machen.
Bordküchen aus der Schweiz sind weltweit gefragt
Ein Blick auf ein weniger beachtetes, aber im Luftfahrtalltag wichtiges Detail: Die Schweizer Firma Bucher Leichtbau produziert Bordküchen für Airlines von Swiss über JetBlue bis Ethiopian Airlines. Die modularen Einheiten gelten als leicht, ergonomisch und stabil und sind damit ideal auf die spezifischen Anforderungen des Flugverkehrs abgestimmt. So trägt eine innovative Zulieferindustrie dazu bei, den Komfort und die Effizienz an Bord zu optimieren.
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