Daily Briefing – 4. Dezember 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
heute werfen wir einen Blick auf Innovationen und Herausforderungen rund um Flughäfen, neue Flugverbindungen, Flottenentwicklungen sowie Luftfahrtsicherheit – alles Themen, die für uns als Logistikprofis von großer Bedeutung sind.
Drohnen: Mehr Nähe zu Flughäfen – und neue Sicherheitsmaßnahmen
Das niederländische Verkehrsministerium plant für 2026 eine wichtige Neuerung bei der Drohnennutzung: Drohnen sollen künftig ohne explizite Genehmigung bis auf fünf Kilometer an Verkehrsflughäfen wie Schiphol heranfliegen dürfen – bisher lag die Grenze bei 15 Kilometern. Diese Lockerung zielt darauf ab, innovative Einsatzszenarien zu ermöglichen, birgt aber auch neue Sicherheitsrisiken.
Um unautorisierte Drohnenflüge effizienter zu bekämpfen, richten Bund und Länder in Deutschland ein gemeinsames Drohnenabwehrzentrum ein. Eine eigens geschaffene Einheit der Bundespolizei wird sich künftig auf die Detektion und das unschädlich Machen von Drohnen konzentrieren, mit besonderem Fokus auf Flughäfen. Sicherheit rund um Flugplätze bleibt damit ein zentrales Thema in der Luftfahrtbranche.
Flughafen Schiphol: Qualität wird bei Bodendiensten wichtiger
Am Flughafen Schiphol steht ein grundlegender Umbau bei den Bodendienstleistern an: Von den heute sechs Anbietern sollen ab März 2027 nur noch drei den Zuschlag erhalten. Die Auswahlkriterien legen weniger den Fokus auf den Preis als auf Qualität und Zuverlässigkeit. Dieses Vorgehen ist ein klares Signal, wie essenziell reibungslose Bodenabfertigung für den Luftfrachts- und Passagierbetrieb ist.
Neue Flugverbindungen: London wird wieder wichtiger Knotenpunkt
Air France baut ihr London-Angebot aus und fliegt ab 29. März 2026 neben Heathrow auch zweimal täglich nach Gatwick. Zudem reagiert Wizz Air auf die Nachfrage im Ruhrgebiet mit der Wiedereinführung der Linie Dortmund–London Luton, die fünf Mal pro Woche bedient wird – ein Schritt, der die Verbindungen zwischen Deutschland und Großbritannien weiter stärkt.
Zwischen Paris Charles de Gaulle und Cardiff gibt es im Februar eine temporäre Luftbrücke von Air France – speziell für das Rugby-Event zwischen Frankreich und Wales. Solche Sonderflüge zeigen die Flexibilität der Airlines, auf kurzfristige Events und saisonale Nachfrage einzugehen.
Flottenentwicklungen: Leasing und Verschrottung prägen den Markt
Die Leasinggesellschaft Dubai Aerospace Enterprise (DAE) hat langfristige Leasingverträge für zehn Boeing 737 Max 8 mit Ajet und Turkish Airlines abgeschlossen. Die Auslieferungen sind für 2026 und 2027 geplant, was die anhaltende Modernisierung und Flottenerneuerung im Nahen Osten und Europa unterstreicht.
Im Kontrast dazu steht die Verschrottung eines Airbus A340-600 von Lufthansa am Flughafen Hahn. Das fast 22 Jahre alte Langstreckenflugzeug wurde verkauft und wird demontiert – ein Schritt, der den Strukturwandel bei älteren, weniger effizienten Flugzeugtypen widerspiegelt.
Branchenupdates: Wartung, Personalengpässe und politische Weichenstellungen
Im Bereich MRO (Maintenance, Repair und Overhaul) zeigt ein aktuelles Interview, dass Triebwerkswartung inzwischen rund 45 Prozent des gesamten Marktes ausmacht. Angesichts einer älter werdenden Flugzeugflotte, angespannter Lieferketten und Fachkräftemangel sind Airlines gefordert, ihre Wartungsstrategien anzupassen, um Kosten zu kontrollieren und Verfügbarkeiten zu sichern.
Ein großer indischer Low-Cost-Carrier, IndiGo, musste zuletzt hunderte Flüge aufgrund eines plötzlichen Personalmangels streichen. Mit teils 35 Prozent gestrichener Kapazität an einzelnen Tagen bleibt dieser Engpass eine Herausforderung für die gesamte asiatische Luftfahrt und die globale Luftfrachtlogistik.
Auch in Deutschland sorgt Politik für Schlagzeilen: Der Bundestag hat eine Sparregel aufgehoben, die Abgeordneten auf Dienstreisen den Business-Class-Flug erst ab vier Stunden erlaubte. Nun ist Business Class bereits ab zwei Stunden Flugzeit möglich – eine Entscheidung, die kontrovers diskutiert wird.
Weitere Meldungen
- SkyTeam eröffnet im April 2026 eine neue 550 m² Lounge im Terminal 3 des Flughafens Frankfurt. Die Lounge richtet sich an Reisende von Mitgliedsfluggesellschaften wie China Airlines, Delta und Korea Air – ein weiterer Schritt für den Ausbau von Premium-Services.
- Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat die Übernahme von Spirit Aerosystems durch Boeing genehmigt – allerdings unter Auflagen, die Wettbewerbsbeschränkungen gegenüber Airbus adressieren sollen. Der Deal soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
- In Nord-Süd-Handelsrouten zwischen Lateinamerika und Nordamerika zeigen sich weiterhin Schwankungen durch Tarifänderungen, Kapazitätsengpässe und längere Arbeitsniederlegungen bei Piloten – jedoch findet der Markt langsam zu mehr Stabilität zurück.
- Easyjet meldet Rekordgewinne und steigert die Prognosen, doch in Deutschland bleibt das Wachstum hinter den Erwartungen zurück – ein Hinweis auf komplexe Rahmenbedingungen und hohe Standortkosten.
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Ihr
airfreightinsider.com Team
