Daily Briefing – 27. November 2025
Willkommen zum heutigen Daily Briefing von airfreightinsider.com. Hier finden Logistikprofis wie Sie die wichtigsten News und Trends aus Luftfracht und Luftverkehr kompakt zusammengefasst.
Große Flottenoffensive bei China Airlines – Airbus und Boeing im Fokus
China Airlines plante eine umfassende Erneuerung seiner Langstrecken- und Frachtflotte: Der Vorstand hat die Beschaffung von bis zu 18 neuen Großraumflugzeugen von Airbus und Boeing genehmigt. Gleichzeitig werden vier Boeing 747-400F ausgemustert, was einen deutlichen Schritt hin zu moderneren, treibstoffeffizienten Jets signalisiert. Die Flottenneuausrichtung unterstreicht die wachsende Bedeutung der kombinierten Passagier- und Frachtkapazitäten für die Taiwaner. Wie auf aeroTELEGRAPH berichtet, positioniert sich China Airlines mit diesem Schritt für künftiges Wachstum in einem herausfordernden Marktumfeld.
Airbus baut Marktherrschaft mit 82 A350 Frachtflugzeugen weiter aus
Airbus sieht im Frachtersegment enormes Potenzial und verbucht weiterhin hohe Nachfrage für den A350F. Mit mittlerweile 82 Festbestellungen von 13 Kunden hält das europäische Unternehmen nach eigenen Angaben nun einen Marktanteil von 58 % im Segment der Großraumfrachtmaschinen. Dies bestätigt die Strategie, den modernen A350F als Rückgrat der nächsten Generation von Langstreckenfrachtern zu etablieren. Der Aufwind im Frachtgeschäft spiegelt den global anhaltenden Bedarf an Kapazitäten im Luftfrachtsektor wider.
Flugrouten und Partnerschaften: Neue Verbindungen und Kooperationen
- GP Aviation startet ab März 2026 eine neue Strecke von Pristina (Kosovo) nach Salzburg. Die Verbindung wird zweimal wöchentlich mit einem Airbus A320 bedient und könnte für frischen Wind im osteuropäischen Passagier- und Frachtverkehr sorgen.
- Skyhub PAD, ein aufstrebendes Regional-Startup, schließt mit Lufthansa eine Codeshare-Vereinbarung, die ab Sommer 2026 greifen soll. Dies bringt nicht nur mehr Komfort für Passagiere, sondern stärkt auch die Hub-Zubringerverkehre in Deutschland.
- Am Flughafen Münster/Osnabrück entschärft eine Senkung der deutschen Flugverkehrssteuer die Kostensituation: Lufthansa bestätigt den Erhalt ihrer wichtigen Verbindung nach München – eine Entlastung für die regionale Luftverkehrsinfrastruktur.
Politische und regulatorische Turbulenzen – Flugverbote und Investitionsunsicherheiten
Venezuela sperrt ab sofort sechs große internationale Fluggesellschaften, darunter Iberia, Turkish Airlines und Avianca, aus. Hintergrund sind zunehmende Spannungen mit den USA, die zu einem sektorübergreifenden Dienstverbot führten. Airlines hatten zuvor bereits Flüge ausgesetzt, nun entzieht Caracas die Betriebserlaubnisse für den heimischen Markt. Parallel dazu arbeitet Air Europa an einem alternativen Beteiligungsmodell, falls die geplante Mehrheitsbeteiligung von Turkish Airlines von Seiten der EU-Kommission abgelehnt wird.
Neuerungen aus Technik und Legalität
- Forscher der TU Graz haben ein KI-Modell entwickelt, das die Optimierung von Triebwerken um ein Vielfaches beschleunigt. Die Ergebnisse versprechen nachhaltige Effizienzsteigerungen in Design und Betrieb von Luftfahrtantrieben.
- Im Rechtsbereich werden 2026 zahlreiche Herausforderungen erwartet: Von Sanktionslisten bis zu ESG-Anforderungen müssen Logistikunternehmen sich auf komplexere Vertragsgestaltungen und juristische Fallstricke einstellen, warnen Experten.
Weitere Meldungen im Überblick
- Norse Atlantic steigert zwar den Umsatz und erreicht eine Auslastung von über 90 %, steckt aber weiterhin in den roten Zahlen, vor allem wegen schwacher Transatlantikrenditen.
- Lufthansa Systems gründet eine Tochtergesellschaft in Indien (Bengaluru) – ein Schritt zur Stärkung der globalen IT-Kompetenzen in Kooperation mit dem Dienstleister Infosys.
- Die südkoreanische Nationalairline Korean Air will bis Ende 2026 alle Flugzeuge mit einem neuen, moderneren Design lackieren und damit ihr kulturelles Erbe neu sichtbar machen.
- Eine Boeing 787 der indischen IndiGo ist mit einem Landungsstellproblem nach einem Flug nach Schiphol zurückgekehrt – ein weiterer Vorfall, der die Sicherheitsthematik in der Langstrecken-Passagierluftfahrt unterstreicht.
- Der Berufungsprozess zum Absturz von Air France Flug AF447 findet eine neue dramatische Wendung: Die französische Generalstaatsanwaltschaft fordert jetzt eine Verurteilung von Air France und Airbus, nachdem im ersten Verfahren noch Freisprüche empfohlen wurden.
Das war das Daily Briefing für heute. Bleiben Sie mit airfreightinsider.com und unserem YouTube-Kanal immer auf dem neuesten Stand der Luftverkehrs- und Logistikbranche!
