Daily Briefing – 23. Juli 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen zu unserem täglichen Überblick mit den wichtigsten Meldungen aus der Luftfracht- und Luftverkehrsbranche. Heute finden Sie Updates zu Sicherheitsfragen im Cockpit, neue Flugverbindungen, Großprojekte, technologische Innovationen und Entwicklungen bei Herstellern und Airlines.
USA gewähren Airlines mehr Zeit für Cockpit-Sicherheitsbarrieren – Kritik der Piloten
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat die Frist für die Einführung einer zweiten Sicherheitsbarriere im Cockpit um ein Jahr verschoben. Fluggesellschaften erhalten so mehr Zeit, die neuen Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Diese zweite „Cockpitschranke“ soll Piloten künftig besser vor externen Gefahren schützen. Die Maßnahme war von Pilotengewerkschaften gefordert worden, die jedoch die Verschiebung als “Hinhaltetaktik” kritisieren. Damit bleibt das Thema Cockpitsicherheit weiter im Fokus der Branche, wie auf Aerotelegraph und Airliners.de zu lesen ist.
Neue Flugverbindungen: Wizz Air fliegt Wien–London-Luton, Eurowings ab Nürnberg in den Irak
Wizz Air baut sein Streckennetz ab Wien weiter aus und startet ab dem 26. Oktober eine tägliche Direktverbindung nach London-Luton. Damit wächst das Angebot der ungarischen Billigairline von der österreichischen Hauptstadt auf 28 Ziele in 21 europäischen Ländern.
Auch Eurowings erweitert sein Flugangebot: Ab dem 4. November fliegt die Lufthansa-Tochter zweimal wöchentlich von Nürnberg nach Erbil im Irak. Der Service mit einem Airbus A320 wird allerdings vom 25. November bis 20. Januar pausieren.
Boeing startet 777-8-Frachterproduktion – großes Interesse trotz Verzögerungen
Boeing hat mit der Produktion des 777-8-Frachters begonnen. Die erste Auslieferung ist für 2028 geplant, ein Jahr später als ursprünglich vorgesehen. Bisher haben sechs Kunden feste Bestellungen – darunter auch eine deutsche Airline. Das Programm ist ein Hoffnungsträger im wachsenden Markt für Großraum-Frachflugzeuge. Parallel macht Boeing in Missouri mit einem Vertragsangebot der Gewerkschaft für die Beschäftigten in der Kampfjet-Produktion von sich reden: 20 % Lohnerhöhung über vier Jahre sowie ein Ratifizierungsbonus stehen zur Diskussion.
DSV vor Fragen zum NEOM-Joint Venture – Mega-Projekt auf der Kippe?
Der dänische Logistikkonzern DSV steht bei der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen unter Druck, nachdem Berichte zur aktuellen Machbarkeitsstudie der „linear city“ NEOM in Saudi-Arabien bekannt wurden. Das Zukunftsprojekt könnte erheblich zurückgefahren werden und bringt das Gemeinschaftsunternehmen von DSV mit Partnern ins Zwielicht. Investoren und Analysten erwarten klare Antworten zum weiteren Vorgehen.
Innovation bei Flugschreibern: Blackboxes werden neu definiert
Derzeit erlebt die Technologie der Flugschreiber den größten Wandel seit über 60 Jahren. Während bereits moderne Systeme wie der „Enhanced Airborne Flight Recorder“ im Boeing 787 neue Maßstäbe bei der Datenerfassung setzen, arbeitet die Branche an noch innovativeren Lösungen, um Unfalldatenverfügungen und Sicherheitsanalysen zu verbessern. Mehr dazu berichtet Airliners.de.
Leipzig/Halle ist sicherster Flughafen Deutschlands – München rutscht ab
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat in einer aktuellen Auswertung Leipzig/Halle als den sichersten deutschen Flughafen ausgezeichnet. München sackte auf den zweiten Platz ab, unter anderem wegen der eingeschränkten Zeiten, in denen die Stopp-Leisten am Rollfeld aktiviert sind. Sicherheit bleibt ein zentrales Kriterium im Flughafenbetrieb.
Datensicherheit im Fokus: Qantas hält nach Cyberangriff an Kommunikationsstrategie fest
Ende Juni wurde bekannt, dass bei der australischen Fluggesellschaft Qantas persönliche Daten von rund sechs Millionen Kundinnen und Kunden durch einen Cyberangriff kompromittiert wurden – einer der größten Datenlecks des Landes. Trotz der Krise setzte die Airline auf eine passive Kommunikationsstrategie („keep mum“). Analysten diskutieren, ob dies zur Beruhigung der Lage beigetragen hat. Vergleichbare Vorfälle, etwa bei Air India, zeigen die erhebliche Herausforderung für Airlines im digitalen Zeitalter.
Neue Self-Service-Angebote am Flughafen BER und häufigstes Kontrollgut am Flughafen Zürich
Der Flughafen Berlin Brandenburg hat für Ryanair-Passagiere vier zusätzliche Self-Service-Kioske zur Gepäckaufgabe in Betrieb genommen. Das System funktioniert dabei vollständig über die Airline-App und QR-Code-Scans, um Check-in-Prozesse zu beschleunigen.
Am Flughafen Zürich wurden im laufenden Jahr bereits rund 140.000 verbotene Gefahrgüter im aufgegebenen Gepäck entdeckt und sichergestellt. Zu den häufigsten Gegenständen gehören unter anderem Feuerzeuge und Batterien, deren korreter Umgang für die Flugsicherheit essentiell ist.
Flughafenbetrieb und Regulierung: Drohnen-Zwischenfälle sorgen für neue Gesetzesdebatten
Seit 2021 haben US-Behörden über 3000 Vorfälle mit Drohnen in der Nähe von Flughäfen registriert. Das Kongressgremium plant nun verschärfte Regelungen, um die Sicherheit im Luftraum zu erhöhen und Zwischenfälle zu minimieren.
Künstliche Intelligenz bei Delta sorgt für politische Kritik
Drei demokratische Senatoren in den USA haben Delta Air Lines vorgeworfen, KI-basierte Technologien für individualisierte Preiserhöhungen einzusetzen. Die Fluglinie dementierte, personalisierte Tarife zu praktizieren, doch das Thema wirft Fragen zur Regulierung von KI im Luftverkehr auf.
Kontrakte und Übernahmen: Safran übernimmt Flugsteuerungssparte von Collins Aerospace
Der französische Technologiekonzern Safran hat offiziell die Übernahme der Flugsteuerungs- und Betätigungsaktivitäten von Collins Aerospace abgeschlossen. Das erweitert Safrans Portfolio bei Systemen für Verkehrsflugzeuge, Militärmaschinen und Hubschrauber und stärkt die Position als Weltmarktführer im Bereich Flugsteuerungen.
Logistik-Update: Kuehne+Nagel erneuert Vertrag mit Airbus Spanien und erweitert Service
Kuehne+Nagel hat den Vertrag für Logistikdienstleistungen mit Airbus in Spanien verlängert und erweitert das Angebot erstmals um Instandhaltungs-, Reparatur- und Überholungstätigkeiten (MRO) im Bereich Hubschrauber. Der Vertrag umfasst unter anderem die Bereiche Produktionslogistik und Lagerhaltung.
Neues aus der Luftfrachtszene: ANA Cargo und Kalitta Air starten gemeinsame Frachter-Verbindung NRT–ORD
ANA Cargo erweitert sein Angebot und nutzt ab dem 29. Juli Kapazitäten auf Kalitta Air-Flügen zwischen Narita (Tokyo) und Chicago O’Hare. Der Codeshare ermöglicht flexiblere und bequemere Transportoptionen im transkontinentalen Frachtverkehr.
FlyUs wird General Sales Agent von Air Serbia in den Niederlanden
Die FlyUs Aviation Group wurde zum exklusiven General Sales Agent (GSA) für Air Serbia in den Niederlanden ernannt. FlyUs übernimmt Vertrieb, Marketing, operative Dienste und Back-Office-Aufgaben für die tägliche Verbindung zwischen Amsterdam Schiphol und Belgrad.
Europa plant Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und Prag
Deutschland und Tschechien arbeiten an der Ausweitung der Bahnverbindungen mit dem Ziel, eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Berlin und Prag zu realisieren. Dies soll die Fahrzeit zwischen beiden Hauptstädten deutlich reduzieren und den grenzüberschreitenden Verkehr stärken.
Das war unser Daily Briefing für heute – bleiben Sie dran für weitere News und Trends rund um Luftfracht, Aviation & Logistik.
Herzliche Grüße,
Ihr airfreightinsider.com-Team