Luftfahrt im Wandel: Neue Billigfluglinie Saudi-Arien, Sicherheitsdebatten und geopolitische Spannungen im Daily Briefing 21. Juli 2025

Daily Briefing – 21. Juli 2025

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

in der heutigen Ausgabe von airfreightinsider.com fassen wir die wichtigsten Entwicklungen und Trends aus der Luftfahrt- und Logistikbranche für Sie zusammen. Von geopolitischen Spannungen bis zur Flottenentwicklung großer Player – hier ist Ihr Überblick.

Neue Billigfluggesellschaft in Saudi-Arabien und Flottenzuwachs bei CMA CGM Air Cargo

Saudi-Arabien plant die Gründung einer neuen staatlichen Billigfluggesellschaft, die bis 2030 mit einer Flotte von 45 Flugzeugen operieren soll. Diese Initiative wurde von der staatlichen Zivilluftfahrtbehörde GACA genehmigt und erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Konsortium aus Air Arabia, KUN Investment Holding und Nesma. Mit diesem Schritt baut das Königreich seine ehrgeizigen Luftfahrtpläne weiter aus und adressiert den steigenden Passagierbedarf im Nahen Osten.

Zeitgleich hat CMA CGM Air Cargo die Auslieferung eines brandneuen Boeing 777F erhalten. Das Frachtflugzeug ist bereits am Flughafen Paris Charles de Gaulle eingetroffen und verstärkt die Luftfrachtkapazitäten des französischen Unternehmens. Diese Investition unterstreicht den anhaltenden Expansionskurs im Bereich des spezialisierten Luftfrachtverkehrs.

Spannungen in Nordamerika: USA drohen Mexiko mit Vergeltungsmaßnahmen

Im Streit um die Flugslot-Zuteilung für US-Airlines in Mexiko eskaliert die Situation weiter. Nach der Streichung von Slots auf mexikanischer Seite kündigte der US-Transportminister Sean Duffy mehrere Durchsetzungsmaßnahmen an. Die USA werfen Mexiko Verstöße gegen das bilaterale Luftverkehrsabkommen von 2015 vor und klagen über eine „anti-kompetitive“ Praxis. Diese Entwicklungen könnten den Luftverkehr zwischen den beiden Nachbarländern empfindlich stören und auch Auswirkungen auf Cargo-Verkehre haben.

Air India und Sicherheitsdiskussionen – Absturz, Pistenrutschen und NTSB-Kritik

Die indische Fluggesellschaft Air India sieht sich gleich mit mehreren Sicherheitsvorfällen konfrontiert: Nach dem kürzlichen Absturz einer Boeing 787 kommt scharfe Kritik von Jennifer Homendy, der Chefin der US-Flugsicherheitsbehörde NTSB. Sie mahnt zu vorsichtiger und fundierter Berichterstattung und warnt vor Spekulationen, da die Untersuchungen noch laufen.

Am selben Tag kam es in Mumbai bei starkem Regen zu einer Pistenrutschung eines Airbus A320 Neo von Air India. Das Flugzeug sowie die Landebahn wurden dabei beschädigt, ein Vorfall, der die Herausforderungen bei Landungen unter widrigen Wetterbedingungen verdeutlicht.

Weitere Zwischenfälle und Erkenntnisse: Jeju-Air-Absturz und Sicherheitsmanöver in den USA

Ermittlungen zum tragischen Jeju-Air-Unfall haben ergeben, dass die Crew nach einem Vogelschlag das falsche Triebwerk abgeschaltet hatte – ein fataler Fehler, der zum Unglück beitrug. Familienangehörige der Opfer widersprechen jedoch der Veröffentlichung dieser Erkenntnisse.

Außerdem musste ein Embraer E175 der US-Deltapartners Skywest in North Dakota einem großen Militärbomber ausweichen. Ein professionell ausgeführtes Ausweichmanöver verhinderte Schlimmeres, das Flugzeug landete sicher kurz darauf.

IT-Ausfall bei Alaska Airlines und Auswirkungen auf den Flugverkehr

Die US-Fluggesellschaft Alaska Airlines wurde am Wochenende von einem IT-Ausfall schwer getroffen und musste stundenlang alle Flüge einstellen. Erst am frühen Montagmorgen konnte der Flugverkehr wieder aufgenommen werden, Details zur Ursache des Problems wurden bislang nicht veröffentlicht.

Logistik und Infrastruktur: Impfstoffverteilung in Abu Dhabi nimmt Fahrt auf

Ein neuer Impfstoff-Distributions-Hub in Abu Dhabi wurde mit der Ankunft der ersten Lieferungen in Betrieb genommen. Das Zentrum im KEZAD-Industriegebiet wird von Rafed, einem Tochterunternehmen von PureHealth, betrieben und soll eine zentrale Rolle in der Versorgung der Region spielen.

Militärisches und Politisches: Aserbaidschan fordert von Russland Anerkennung des Flugzeugabschusses

Die politischen Spannungen in der Kaukasus-Region halten an: Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev fordert eine offizielle Anerkennung Russlands für den Abschuss eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs im Dezember 2024. Moskau müsse die Verantwortlichen bestrafen und Entschädigungen leisten. Die diplomatischen Beziehungen sind derzeit angespannt.

Sonstiges aus der Luftfahrt

  • Die brasilianische Steuerbehörde erhält bald erstmals einen Pilatus PC-24 – um damit Zollbeamte und Spürhunde schnell in abgelegene Grenzregionen zu bringen. Eine Premiere für den vielseitigen Business-Jet.
  • KM Malta Airlines erwartet keine Flugausfälle trotz geplanter Arbeitsniederlegungen der Piloten, lediglich vereinzelte Verspätungen sind möglich.
  • Die chinesische Loong Air hat Leasingverträge für sechs Airbus A321 Neo mit CDB Aviation abgeschlossen, die Maschinen sollen ab 2027 ausgeliefert werden.
  • Das sogenannte „McDonalds-Flugzeug“ von LEAV Aviation war am Montag auf Schiphol für TUI fly im Einsatz – eine ungewöhnliche Flottenkennzeichnung.
  • In Frankfurt sorgten Unwetter mit Gewittern für 44 Ausnahmen vom ansonsten geltenden Nachtflugverbot.
  • Ein Militärflugzeug stürzte in Bangladesch nahe einer Schule in der Hauptstadt Dhaka ab, wobei sich viele Kinder im Umfeld befunden haben sollen. Die Ermittlungen dauern an.

Das war’s für heute – bleiben Sie dran für weitere Updates und unsere tägliche Videoberichterstattung auf unserem YouTube-Kanal.

Herzliche Grüße,
Ihr Redaktionsteam von airfreightinsider.com

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