Airbus Orders, Digitalisierung und geopolitische Spannungen: Das Daily Briefing der Luftfahrt am 16. Juni 2025

Daily Briefing – 16. Juni 2025

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

die Branche steht heute im Zeichen großer Flugzeug-Orders, strategischer Umstrukturierungen und geopolitischer Herausforderungen. Hier sind die wichtigsten Meldungen des Tages:

Große Flugzeugbestellungen am Paris Air Show

Sowohl Riyadh Air als auch die saudische Leasingfirma AviLease haben am ersten Messetag auf der Paris Air Show mit großen Bestellungen für Airbus-Airliner und Frachtflugzeuge für Aufsehen gesorgt. Riyadh Air bekräftigt mit einer Order für 25 Airbus A350-1000 plus Optionen auf weitere 25 Maschinen ihre ambitionierte Flottenstrategie neben bereits 39 Boeing 787 und 60 Airbus A321neo. Parallel hat AviLease deutlich gemacht, dass der A350F-Frachter für sie zunehmend im Fokus steht: Die Leasingfirma hat 10 A350F fest bestellt mit einer Option auf 12 weitere, was sie zu einem der größten Kunden dieses neuen Frachttyps bei Airbus macht. Außerdem orderte das Unternehmen weitere 30 A320neo-Familienflugzeuge. Damit setzen sowohl Riyadh Air als auch AviLease klare Signale für die Zukunft der Luftfahrt in der Golfregion, wie auch Stattimes und cargofacts.com übereinstimmend berichten.

Zudem vermeldet Aura Aero beeindruckende Zahlen für ihr Hybrid-Regionalflugzeug ERA: Über 650 Vorbestellungen mit einem Wert von mehr als 10,5 Milliarden US-Dollar unterstreichen das Wachstumspotenzial nachhaltiger Regionalflugzeuge.

Technik und Dienste: Frontier, ANA und Lufthansa treiben Digitalisierung voran

Die US-Billigairline Frontier setzt ihre enge Partnerschaft mit Pratt & Whitney fort und bestellt weitere Triebwerke der GTF-Familie für 91 Airbus A321neo mit Auslieferungen ab Ende 2026 – verbunden mit einem langfristigen Wartungsvertrag. Das unterstreicht die Bedeutung innovativer und effizienter Antriebstechnologien im wachsenden Mittelstreckensektor.

All Nippon Airways (ANA) erweitert ihren kostenfreien Internetservice an Bord – sowohl für Inlands- als auch internationale Flüge. Schließlich baut Lufthansa ihr digitales Angebot für Fluggäste aus und führt mit „Travel ID“ zudem neue Self-Service-Funktionen in ihrer App ein. Digitalisierung und verbesserte Kundenservices bleiben auch 2025 zentrale Erfolgsfaktoren.

Branchen-News und Herausforderungen

Auf der Pariser Luftfahrtmesse herrscht angesichts des tragischen Air-India-Absturzes und der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten eine eher gedämpfte Stimmung. Der Nahostkonflikt wirkt sich auch auf die Reisebranche aus: Das deutsche Auswärtige Amt hat für sieben weitere Golfstaaten die Reisewarnungen verschärft, darunter Saudi-Arabien und die VAE, was insbesondere Geschäftsreisen erschwert.

Zudem sorgt ein Vorfall am Flughafen Lagos für Schlagzeilen: Die nigerianische Airline Air Peace kritisiert den Politiker Adams Oshiomhole scharf, der nach einem verpassten Flug am Airport randalierte und Mitarbeiter angriff.

Im Bereich Arbeitsrecht konnten Luftsicherheitskräfte in Deutschland einen wichtigen Erfolg vermelden: Die Gewerkschaft Verdi einigte sich mit dem Unternehmen “FraSec” auf Tariferhöhungen, analog zum Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).

Sonstiges aus der Luftfahrtwelt

  • Turkish Airlines baut ihr Angebot aus Bremen zum Drehkreuz Istanbul aus und fliegt ab Ende Juni täglich zweimal die Strecke.
  • Der erste Passagierflug aus der EU ist seit Jahren wieder in Damaskus gelandet. Die rumänische Dan Air nimmt viermal wöchentlich den Betrieb auf, mit einer zukünftig geplanten Verbindung per Umsteiger auch von Berlin.
  • Airbus hat interne Führungsposten neu besetzt: Benoit Schultz, derzeit Chef von Airbus Kanada und verantwortlich für das A220-Programm, wird ab Oktober neuer Chief Procurement Officer.
  • Die Drohnenlogistik macht weiter Fortschritte: Aviation Sans Frontières und Windracers starten eine Initiative für medizinischen Drohnentransport in Afrika, vorgestellt auf der Paris Air Show.
  • Ryanair erhöht den Druck auf die EU-Kommission wegen Flugsicherungsproblemen in Deutschland und anderen europäischen Ländern und fordert EU-weite Maßnahmen.
  • Eine diplomatische Kontroverse gibt es um die Blockierung israelischer Pavillons auf der Paris Air Show, wie mehrere Medien berichten. Die französischen Behörden hatten den Zugang verwehrt, weil die Aussteller Waffenexponate zeigen sollten.

Das waren die wichtigsten Themen des Tages. Bleiben Sie dran für unser tägliches Update und weitere Einblicke in die Luftfracht- und Logistikbranche.

Beste Grüße,
Ihr airfreightinsider.com-Team

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